„Ich möchte Pilze.“ Von der Geschichte guter Gewohnheiten und den weniger guten….
Liebe Freundinnen und Freunde,
wenn Ihr Kinder habt, kennt Ihr das bestimmt auch: „Every day the same procedure!“ „Ich will Pilze.“ Wenn ich meinen 4jährigen Sohn befrage, was er essen möchte, kommt immer diese gleiche Antwort, immer, jeden Tag, weil sie ihm schmecken. Ohne das zu reflektieren – Till ist je erst vier Jahre alt – bedient er sich des Phänomens „Gewohnheiten!“. Gewohnheiten sind prinzipiell nichts anderes als verlässliche, immer wiederkehrende gleiche Lösungen für ein Problem, eine Frage oder eine Anforderung.
Till und wir anderen „Gewohnheitstiere“ möchten unser Gehirn schonen für komplexere Dinge, die mehr Nachdenken erfordern. Er möchte mit seinem Lieblingsgericht automatisiert seinen Hunger stillen, ohne viel darüber nachzudenken, was er essen soll. Und wir oft genug auch. Wir verhalten uns als Erwachsene nicht anders: Fast immer an der gleichen Örtlichkeit, zur gleichen Zeit greifen wir auf die gleiche Verhaltensweise zurück. Ganz ehrlich, abends kurz mit einem Snack genascht oder zu einem Softdrink gegriffen oder… Wir wissen darum, doch fällt schwer den „inneren Schweinehund“ zu überwinden.
Gewohnheiten verhelfen dazu, sich das Leben ein bisschen leichter zu machen. Aber wenn es zu einem Nachteil wird, was ist dann?
„Du schaffst das auch!“
Als Ernährungsberater erkläre ich wirklich gerne wie man sich gesünder ernähren kann. Dazu gehört auch die psychologische Seite. Das Thema „Gewohnheiten“ interessiert mich so sehr, dass ich mich im letzten halben Jahr jede freie Minute mit dem Lesen von Fachliteratur zu Verhaltensänderungen beschäftige. Neben meinem Job als Hauptkommissar.
Seufz! Es wäre so schön, wenn schon die Absicht ausreichen würde, mein Verhalten zu ändern. Belegt ist, dass rund 90% aller guten Vorsätze und Vorhaben für das neue Jahr Mitte Januar wieder vergessen sind. Das kleine „Motivationsäffchen“, welches dir anfangs auf der Schulter sitzt, dich antreibt, macht sich wieder aus dem Staub, wenn es mit der dauerhaften Umstellung meines Verhaltens ernst werden sollte.
Ist der Mensch nicht dafür geschaffen, über Wochen und Monate oder gar auf Dauer an seine physischen und psychologischen Grenzen zu gehen? Nimmst du dir zu viel auf einmal vor, hast zu sehr das endgültige Ziel vor Augen, musst du bis zum Ende auf eine Belohnung warten. „Super gemacht, ich habe es geschafft“.
Unzählige Forschungen und Studien zeigen, dass man „Schritt für Schritt“ auf seine Ziele hinarbeiten sollte. So schaffst du dir Möglichkeiten Dich über jeden kleinen erreichten Schritt zu freuen und zu belohnen. Das gilt auch für die Ernährung und ist eine allgemeine Erkenntnis. Wenn du eine kleine Verhaltensänderung erreicht, sie in den Alltag integriert hast, nehme dir den nächsten Schritt vor.
Warum ich das erzähle? Till schmecken natürlich Pilze, klar doch. Aber er bedient sich auch des Phänomens „Gewohnheiten!“. Sie sind nichts anderes als eine verlässliche, immer wiederkehrende Lösung seines Hungergefühls.
In dem kleinen Blog/Newsletter kann ich nur ein wenig deine Neugierde auf das Thema Verhaltensänderung wecken. Das Thema ist recht umfassend. Vielleicht kann ich als Ernährungsberater Dir helfen aus deinen Essgewohnheiten auszubrechen. Lass uns gemeinsam Schritte/Alternativen erarbeiten, die einfach, attraktiv und befriedigend für dich sind! Schreibe mir einfach.
Beste Grüße, Euer