Autsch! Migräne und die Frage mit der richtigen Ernährung
Fast zehn Millionen Menschen leiden in Deutschland unter Migräne – mehr oder weniger stark. Die Ernährung unterstützt oder mindert diese Migräneanfälle.
Auch wenn manche Erkenntnisse noch nicht absolut gesichert sind, geben Studien Auskunft darüber, dass die Ernährung respektive einzelne Nahrungsmittel eine Rolle spielen (können). Ein „möglicher“ Einfluss sollte für die Leidtragenden Grund genug sein, es einmal mit einer Ernährungsumstellung zu versuchen.
Gesicherte Erkenntnis ist: Es ist von Vorteil ausreichend Wasser zu trinken. Am besten über den Tag verteilt mindestens 30, besser 40 ml Wasser pro kg Körpergewicht. Ebenfalls gesichert: Es sollten mehrere kleine Mahlzeiten (mindestens vier besser fünf) verzehrt werden. Bei wenigen Mahlzeiten wird der Blutzuckerspiegel großen Schwankungen unterworfen sein. Und genau dieser Umstand bringt die Migräne ins Spiel. Daher ist es ratsam, auch unterwegs eine Zwischenmahlzeit dabei zu haben. Was die Auswahl dieser Zwischenmahlzeit als auch der anderen Mahlzeiten angeht, sollten diese immer ein wenig Kohlenhydrate enthalten, damit der Blutzuckerspiegel nur geringen Schwankungen ausgesetzt ist.
Migräneverursacher können Zucker und weißes Mehl sein. Diese auf dem Speiseplan reduzieren. Der Grund: Werden entsprechende Nahrungsmittel verzehrt, steigt der Blutzuckerspiegel aufgrund des molekularen Aufbaus sehr schnell an. Dem Körper ist das zu schnell, weshalb die Bauchspeicheldrüse Insulin produziert. Dieses Hormon senkt den Blutzuckerspiegel unter das Ausgangsmaß. Das verursacht und/oder verstärkt Beschwerden. Diese Situation ist nicht allein für die Migräne verantwortlich. Aber den Blutzuckerspiegel zu beobachten darf schon die Lebensqualität erhöhen.
Noch umstritten ist die Aussage, dass einzelne Nahrungsmittel oder -gruppen eine Migräne auslösen können.
Ein Ernährungstagebuch hilft für die persönliche Situation. Es zeigt auf, wie Du auf bestimmte Nahrungsmittel reagierst, wenn diese eine Migräne auslösen
Was Migräne auslösen oder fördern könnte:
- Milchprodukte im Übermaß
- Alkohol (vor allem Sekt und Rotwein)
- Coffein
- Süßstoffe
- Zitrusfrüchte
- Nikotin
- Stark Histamin haltige Produkte wie lange gereifter Käse, Tomaten, roher Schinken und Salami
- Konserven
- Überreife Bananen
- Länger gereifte oder gelagerte konservierte Produkte verstärken die Migräne, auch wenn sie diese nicht ausgelöst haben
- Eisgekühlte Speisen
Im Umkehrschluss könnten hilfreich sein:
Die Aufnahme von Omega3-Fettsäuren. Es fällt auf, dass in den Gebieten weniger Migränepatienten gibt, wo tendenziell mehr Omega3-reiche Nahrungsmittel verzehrt werden. Ein Problem ist, dass in Deutschland generell zu wenig Omega3-Fettsäuren mit der Nahrung aufgenommen werden. Wer konsumiert schon 2–3-mal die Woche fetten Seefisch (Lachs, Makrele, Hering) oder täglich Leinöl, Walnussöl oder Rapsöl? Omega-3 Präparate als Nahrungsergänzungsmittel sind also anzuraten. Zudem achtet bitte ist auf eine ausreichende Magnesiumzufuhr. Ein regelmäßiges Blutbild beim Arzt klärt über einen möglichen Mangel auf. In Fachkreisen geht man davon aus, dass 10-20 % der Menschen betroffen sind.
Und noch ein Tipp: Wem Ernährungsumstellungen nicht helfen, ein erfahrener Arzt sollte auf jeden Fall konsultiert werden.
Liebe Grüße, Eurer Stefan