Protein – Was die Ritter des Mittelalters schon wussten
Im Mittelalter sind wir nun wahrlich nicht mehr, aber in dieser Zeit hatte man ausreichende Proteinquellen. Und um im „Wortspiel“ zu bleiben, möchte ich an dieser Stelle grundsätzlich „eine Lanze brechen“ für mehr Protein in der Ernährung.
Nach mittlerweile über 30 Jahren Erfahrung als Ernährungsberater kann ich es nicht mehr hören, dass „Deutschland kein Proteinmangelland ist!“ Unzählige Beratungen mit entsprechender Datenlage sprechen häufig eine andere Sprache.
Deswegen kurz die Vorteile einer proteinreichen Ernährung:
- Ein höherer Proteinanteil in der Ernährung führt dazu, dass der Körper mehr sättigende Hormone produziert. Man isst also weniger!
- Ein höherer Proteinanteil sorgt ebenso dafür, dass bei einer Gewichtsreduktion der Muskelverlust gesenkt wird.
- Zudem wird der Stoffwechsel über den Muskelerhalt weniger verlangsamt. Der Grundumsatz sinkt nicht so stark.
- Bei der Aufnahme und der anschließenden Verwertung von Fett, Kohlenhydraten und Eiweiß werden auch Kalorien verbrannt (Thermogenese). Insgesamt macht das bei einer durchschnittlichen Ernährung etwa 10 % des Grundumsatzes aus. Auch hier ist Protein von Vorteil, weil es rund acht – bis zehnmal effektiver ist wie Fett und rund vier – bis fünfmal effektiver wie Kohlenhydrate.
Pflanzlich oder tierisch? Das ist die Frage. Natürlich ist tierisches Protein sehr hochwertig. Jedoch konsumiert man mit tierischen Nahrungsmitteln viele Begleitstoffe (Cholesterin, Purin, entzündungsfördernde Arachidonsäure und anderes). Zum Beispiel das gefäßschädigende TMAO, welches aus dem das bakteriellen Stoffwechselprodukt TMA entsteht, produziert Entzündungen, Übergewicht, Arteriosklerose und im weiteren Sinne kardiovaskuläre Erkrankungen. (siehe https://biovis.eu/wp-content/uploads/biovis-TMAO-DE.pdf)
Mit einer überwiegend pflanzlich basierten Ernährung, abwechslungsreich gestaltet, hätten sich die Ritter im Mittelalter aber auch gut geschlagen. Es produziert definitiv ausreichend Protein. Was lernen wir also vom Mittelalter? Protein zu sich nehmen!
Euer Stefan