11.02.2025

Nürnberger Nachrichten - Tagespresse

Vegan – und auch noch schön bunt

ÖKO-MESSE 2500 Aussteller – darunter eine Firma aus Schwabach mit etwas anderen Nudeln – kommen zur Nürnberger Biofach.

VON KERSTIN FREIBERGER

NÜRNBERG/SCHWABACH/NEUMARKT – Es gibt sie in Rot, Weiß oder Schwarz: die veganen Bio-Gemüsenudeln von Just Taste aus Schwabach. Begonnen hat alles 2019. Damals hatte Jörg Brautschek, Geschäftsführer von Just Taste, die Idee, eine ökologische, glutenfreie Alternative zu Weizenpasta auf den Markt zu bringen. Der Gedanke kam ihm bei einem Besuch der Expo West in Los Angeles, einer der führenden Messen für Naturprodukte.

Aus Süßkartoffeln hergestellt
Erste Kontakte knüpfte Jörg Brautschek bei der Biofach 2019, der Weltleitmesse für Ökoprodukte, die jedes Jahr in Nürnberg stattfindet. Damals lernte der Unternehmer seinen jetzigen Lieferanten kennen. „2020 habe ich dann im Rahmen der Biofach das Produkt vorgestellt“, erzählt der 55- jährige Geschäftsmann, der sich vor fünf Jahren selbstständig gemacht hat. Die Gemüsenudeln, die es mittlerweile in vielen Farben gibt und die aus Süßkartoffeln oder Hülsenfrüchten hergestellt werden, fanden sofort Abnehmer.
„Auch Sterneköche besuchten damals meinen Stand auf der Biofach. Einige bestellen mittlerweile bei uns. Seit 2021 beliefern wir zudem die Kantine von BMW“, erzählt Brautschek. Kaufen können auch Endverbraucher die Produkte. Vermarktet wird die Ware, die in Asien produziert wird, im Lebensmitteleinzelhandel und in Drogerieketten. Mittlerweile gibt es acht verschiedene Nudel-Sorten.

Die glutenfreien Gemüsenudeln sind jedoch deutlich teurer als konventionelle Hartweizennudeln, die zudem immer wieder zu Sonderpreisen im Handel angeboten werden. „250 Gramm Bio-Gemüsenudeln kosten in der Regel 3,29 Euro“, sagt Brautschek, der in Schwabach fünf Mitarbeiter beschäftigt. Mit einer normalen Hartweizennudel könne man seine glutenfreien Produkte nicht vergleichen, betont der Unternehmer: „Das sind komplett verschiedene Waren.“

Schlemmen, was Freude macht
Mit seinen Gemüsenudeln liegt Jörg Brautschek im Trend. „Die Kunden wollen neue Geschmackserlebnisse, es wird geschlemmt, was Freude macht“, sagt Saskia Viedts, Sprecherin der viertägigen Biofach, die am Dienstag, 11. Februar, beginnt. „Die Biobranche schafft mit vielen Angeboten Alternativen zu konventionellen Waren“, ergänzt sie.
Ein weiterer Trend: innovative und schnell verfügbare Sattmacher. „Die junge Generation kocht nicht so gern, darauf haben die Unternehmen der Branche reagiert“, konstatiert Saskia Viedts. So gibt es Gemüse-Riegel oder veganen Bohneneintopf mit Cashew & Soja. Der Bio-Markt biete zudem eine nie dagewesene Vielfalt an Getränken. Hier verweist Viedts unter anderem auf die Neumarkter Firma Lammsbräu, die unter anderem die Bio-Limonaden anbietet. Auch Lammsbräu ist seit Jahren auf der Biofach in Nürnberg präsent. Regionale Aussteller sind jedoch die Ausnahme. „Über 70 Prozent der insgesamt rund 2500 Aussteller sind internationale Unternehmen, sie kommen aus 94 Ländern“, erläutert Messesprecherin Viedts. Wie viele Besucher zu der Öko-Schau im Messezentrum in Langwasser erwartet werden, dazu will sie sich nicht äußern. Im vergangenen Jahr waren rund 35.000 Fachbesucherinnen und Fachbesucher zum Duo Biofach und Vivaness – Leitmesse für Naturkosmetik und Wellness – nach Nürnberg gekommen.